Die digitale Transformation des Gesundheitswesens eröffnet Potenziale zur Verbesserung der Qualität und der Effizienz bei der Versorgung von Patienten über Sektorengrenzen hinweg. Dafür bedarf es der konsequenten Nutzung digitaler Anwendungen für den Schnittstellenbereich von ambulant und stationär in der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Im Mittelpunkt der 8. eHealth-Lounge am 28. November 2019 stand daher die Vorstellung und Diskussion zu zukunftsweisenden Geschäftsmodellen und Projekten von Unternehmen aus Hamburg. An der Veranstaltung im Raum des Digital Health Hubs Hamburg nahmen rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus dem eHealth-Netzwerk teil:. Start-ups, IT- und Telekommunikationsunternehmen, Krankenkassen, Krankenhäuser und Ärzte.
Hier ein Überblick über die Vorträge:
David Meinertz, Gründer von Zava (bisher DrEd) erklärte die Online-Sprechstunde, bei dem ein Arzt aus der Ferne den Patienten berät. Der Patient füllt einen medizinischen Online-Fragebogen aus, der von einem Arzt geprüft wird und bei Eignung ein Rezept für eine Versandapotheke ausstellt. Behandelt werden rund 30 medizinische Indikationen aus den Bereichen Frauengesundheit, Männergesundheit, Innere Medizin und Allgemeinmedizin.
Wie der Patient nach einem Schlaganfall gut versorgt wird, hat Dr. med. David Leander Rimmele gemeinsam mit Herrn Martin Hoff vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf vorgestellt. Das Innovationsfonds Projekt StroCare will die Nachsorge von Schlaganfällen verbessern, indem es Akutkrankenhäuser, Rehabilitationskliniken sowie niedergelassene Ärzte über eine elektronische Plattform der Firma Forcare durch den gemeinsamen Zugang zu Patientendaten koordiniert.
Ali Babakhani von Kanon Health präsentierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen leicht zu bedienenden Messenger für die Kommunikation, Dokumentation und Konsultation im Gesundheitswesen. Die digitale Übermittlung der Dokumente an die Patienten und die Kontaktaufnahme steht bei der Betreuung von Kanon Health im Mittelpunkt.
Im Anschluss diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Get-Together in der Lounge der Gesundheitswirtschaft Hamburg GmbH.
Der Tenor der Veranstaltung war, dass digitale Anwendungen zunehmend die konventionelle Erhebung und den Austausch von Patienteninformationen verändern bzw. bereits abgelöst haben. Einen schnellen Nutzen für den Patienten versprechen aber insbesondere Tools, die für Arzt und Patient einfach und intuitiv zu bedienen sind und die sich ohne großen Aufwand in den Praxisalltag integrieren lassen. Aktuell bestehen jedoch noch zu viele Insellösungen. Es ist unwahrscheinlich, dass der Patient von morgen für jede Gesundheitsdienstleistung eine separate Anwendung nutzt. Es bleibt die Frage, ob sich in der Zukunft eine zentrale Plattform durchsetzen kann, die für Heilberufe und Patienten gleichermaßen alle digitalen Lösungen für Prävention, Diagnostik und Therapie bereithält. Wir bleiben dran!
Das Projekt eHealth-Netzwerk Hamburg wird gefördert durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) und die Freie und Hansestadt Hamburg.